Gegenwind

von | Jul 12, 2018 | Arbeitskontext, Selbstreflexion, Umgang mit sich

Change-Projekte haben wenig Freunde. Egal ob Sie beruflich oder privat etwas verändern wollen, Gegenwind ist Ihnen sicher. Wieviel Gegenwind halten Sie aus?

Wie viele Projekte haben Sie vorzeitig aufgegeben, versanden lassen, bis zur Unkenntlichkeit entschärft oder gar nicht erst angepackt, weil Ihnen der reale oder phantasierte Gegenwind den Mut genommen hat? Und wieviel Produktivität und Motivation, Lebens- und Arbeitsqualität, Gesundheit und Wohlbefinden hat Sie das gekostet oder kostet Sie immer noch?

Oder ist Ihre Gegenwind-Strategie Abschottung. Verbieten, ignorieren, übergehen oder entwerten Sie kritisches Feedback und ziehen Ihr Change-Projekt ohne Rücksicht auf Kollateralschäden durch. Bei wie vielen Ihrer Projekten waren die Verluste größer als die Gewinne? Wie viele Projekte haben offenbart, dass Ihre Ideen, Vorstellungen und Träume nicht kompromiss- und korrekturlos auf die Straße gebracht werden können?

Egal wie Sie es mit Ihren Change-Projekten halten, ob Sie eher auf Rückzug oder eher auf Taubheit gebürstet sind oder ob Sie Ihre Strategie je nach Windrichtung wechseln, die Besinnung auf Ihre Stärke(n) tut Ihrem Change-Projekt in jedem Fall gut. Denn Selbstvertrauen hält uns länger im Kampf und das Ohr offen.

Doch entgegen der Suggestion des Wortes Selbstvertrauen, sind seine stärksten Quellen nicht wir selbst, sondern all die anderen, die uns gefördert, an uns geglaubt und uns mit Wertschätzung und Anerkennung ermutigt haben. Und nicht immer sind wir uns der ungeheuren Bedeutung bewusst, die ihre Förderung gehabt hat und immer noch haben kann, auch wenn sie lange zurückliegt. Deshalb lade ich Sie zu einer Übung ein, mit der Sie die Quellen Ihres Selbstvertrauens wieder zum Sprudeln bringen können.

  • Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit, in der Sie nicht gestört werden und zur Ruhe kommen können. Spüren Sie die Bewegungen, die Ihr Atmen in Ihrem Körper auslöst. Entspannen Sie sich mit jedem Ausatmen noch etwas mehr.
  • Vergegenwärtigen Sie sich eine Person, die Ihnen auf die Frage einfällt, wer Sie in Ihrem bisherigen Leben gefördert, Ihnen Vertrauen geschenkt hat, an Sie geglaubt und Sie unterstützt hat. Wenn Ihnen mehrere einfallen, wählen Sie eine Person aus. Vielleicht erinnern Sie sich an bestimmte Situationen oder Sätze, in der Sie die Unterstützung dieser Person besonders erlebt haben.
  • Spüren Sie, wie es ist, dass Ihnen die Person vertraut, an Sie glaubt und Sie unterstützt. Kosten Sie diese guten Gefühle aus, so gut es gerade geht. Vielleicht gibt es bestimmte Gründe, z. B. Leistungen, Fähigkeiten oder Charakterzüge, die die Person veranlasst hat, Ihnen Wertschätzung zu schenken. Machen Sie sich auch diese Gründe bewusst und nehmen sie wahr, wie gut es Ihnen tut, wenn jemand hochachtet, was oder wie Sie etwas getan haben.
  • Gehen Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit einfach wieder zu den guten Gefühlen zurück, wenn Sie abschweifen oder Gedanken auftauchen, die Ihre Gefühle sabotieren und die Wertschätzung der anderen Person entwerten. Nehmen Sie es nicht so ernst, wenn Sie z. B. denken, dass Sie die Ihnen entgegengebrachte Anerkennung eigentlich gar nicht verdienen oder sie für übertrieben halten.
  • Bedanken Sie sich zum Schluss bei der Person für Ihre Wertschätzung, Ihr Vertrauen oder Ihre Förderung. Beenden Sie die Übung oder wiederholen Sie sie mit einer anderen Person.

Ich wünsche Ihnen viel spürbare Hochachtung.

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