Nobody is perfekt. irren ist menschlich. Wir alle machen Fehle. Kein Grund, sich das Leben zu vermiesen. Es geht sogar umgekehrt: „Ich habe so viel aus meinen Fehlern gelernt, ich denke darüber nach, noch ein paar mehr zu machen.“

So oder so ähnlich gehen die Sprüche, die meistens so lange funktionieren, wie uns die Fehler nichts (mehr) kosten: kein Geld, kein Gesichtsverlust, keine Karriere, keine Beziehung, keine Schuld.

Doch bei Fehlern mit handfesten Folgen, hört das „easy going“ schnell auf und zu den realen Folgen kommen Selbstvorwürfe, Aggressionen und Depressionen oben drauf. Was die Sache besonders schlimm macht, ist das Gefühl, dass wir die einzigen auf der Welt sind, denen so ein Fehler passieren kann. Um uns herum gibt es nur Perfekte, richtig Reagierende und Erfolgreiche. Unsere Reaktion: Scham – Rückzug – Mauseloch. Vergessen sind alle Hinweise auf die menschliche Unvollkommenheit, der niemand entkommt. Schade, denn sie bietet tatsächlich schmerzlindernde Erste Hilfe und einen Weg aus dem Mauseloch zurück in die Handlungsfähigkeit. Denn Fehler und Niederlagen verbinden.

Hier eine kleine Achtsamkeitsübung, um sich wieder mit anderen zu verbinden, wenn man „Bockmist“ oder Schlimmeres gebaut hat.

  • Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und konzentrieren Sie sich zuerst auf Ihren Atem. So kommen Sie aus dem Aktivitätsmodus heraus und können sich besser auf sich konzentrieren.
  • Vergegenwärtigen Sie sich Ihren Irrtum, Ihre Fehlentscheidung oder Ihre falsche Handlung und die Konsequenzen für Sie. Welche Gedanken, Bewertungen und Gefühle tauchen auf. Versuchen Sie allem, was auftaucht, einen Platz zu lassen und nicht dagegen anzukämpfen. Vielleicht hilft es, innerlich zu sich zu sagen: ja, so denke und fühle ich im Moment.
  • Suchen Sie nun in Ihrer Erinnerung nach einer Situation oder einem Ereignis, in der eine andere Person, einen ähnlichen, vielleicht sogar noch schlimmeren Fehler gemacht hat als Sie jetzt. Stellen Sie sich die Person vor und denken Sie daran, dass sie beide einen Fehler gemacht haben. Wenn Sie wollen, können Sie die Verbundenheit, oder Ihre Solidarität – wenn Ihnen das Wort mehr sagt – mit der Person bekräftigen, in dem Sie ihr innerlich zum Beispiel sagen: Ja, ich habe genauso wie du / sie einen Fehler gemacht.
  • Suchen Sie nach weiteren Erinnerungen, in denen sie Fehler von anderen erlebt haben und nehmen Sie mit jeder Person wie gerade beschrieben Kontakt auf.
  • Achten Sie zum Schluss der Übung darauf, ob und was sich bei Ihnen in Bezug auf Ihren Fehler verändert hat.

Übrigens sind nicht nur Menschen, sondern auch solche Übungen unvollkommen. Sie sind nämlich wie die Lottozahlen: ohne Gewähr. Wenn sich also durch die Übung nichts bei Ihnen verändert, so liegt das nicht daran, dass Sie irgendetwas falsch gemacht haben, sondern daran, dass die Übung im Moment nicht richtig ist.

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