Einführung in die Gehmeditation
Audioeinführung in die Gehmeditation:
Der Sinn der Achtsamkeitsmeditationen ist es, aus dem Alltagsbewusstsein herauszukommen und gegenwärtiger zu werden. Das Alltagsbewusstsein, in dem wir uns meistens befinden, ist davon geprägt, dass wir etwas haben oder erreichen wollen oder etwas verändern wollen, was uns stört und dass wir mit unseren Gedanken umherwandern, an Vergangenes oder Zukünftiges denken, uns Sorgen machen oder hadern.
In der Meditation üben wir, die Aufmerksamkeit in der Gegenwart zu stabilisieren, die Erfahrungen, die wir von Moment zu Moment machen, weniger zu bewerten und zu beurteilen und dadurch innerlich ruhiger zu werden. Eine Hilfe, um die Aufmerksamkeit in der Gegenwart zu verankern und den Geist zur Ruhe kommen zu lassen, ist die Konzentration auf bestimmte Objekte, z. B. den Atem, die Geräusche oder auch das Gehen.
Die Gehmeditation ist eine gute Alternative zur Sitzmeditation, gerade wenn wir aufgewühlt oder schläfrig sind oder sowieso schon lange gesessen haben. Die Gehmeditation hat gegenüber der Sitzmeditation oder auch den achtsamen Bewegungsübungen den zusätzlichen Vorteil, dass sie eigentlich keinen besonderen Raum und auch keine spezielle Zeit braucht. Sie kann drinnen und draußen praktiziert werden und im Prinzip kann jedes Gehen, das im Alltag meistens dazu dient, von A nach B zu kommen, auch zu einer Gehmeditation gemacht werden. Es ist auch nicht notwendig, die Gehmeditation in einem sehr langsamen Gehtempo durchzuführen, so dass es für Andere nicht erkennbar ist oder komisch wirkt, wenn wir eine Gehmeditation machen.
Auch das Objekt der Gehmeditation kann modifiziert werden. Das Meditationsobjekt kann vom Gehprozess auf das Spüren des Körpers als Ganzes, auf das Hören, Riechen oder Sehen ausgeweitet oder verlagert werden. So kann jeder Spaziergang in der Natur zu einer Meditation werden.
Es ist allerdings hilfreich, sich mit der Gehmeditation in einem langsamen Gehtempo und in einem geschützten Raum vertraut zu machen. Deshalb bezieht sich die folgende Audioanleitung auf die klassische Form der Gehmeditation, bei der man eine relativ kurze Strecke immer wieder hin und her geht. Diese strenge Form der Gehmeditation unterstützt die Konzentration. Äußere sinnliche Reize und damit zusammenhängende Gedanken, Assoziationen und Bewertungen werden reduziert und das Hin- und Hergehen verdeutlicht, dass es bei der Gehmeditation nicht darum geht, ein Ziel zu erreichen, sondern nur darum, das Gehen als einen Vorgang wahrzunehmen, der sich von Moment zu Moment entfaltet und mit vielen Körperempfindungen verbunden ist.
Mit der rechten Maustaste (Ziel speichern unter …) können Sie hier die Audioanleitung herunterladen: MBST_Gehmeditation_Helmut_Aatz.mp3