Mentales Intervalltraining

von | Mrz 8, 2021 | Meditation, Umgang mit Angenehmem

Der Frühling kommt doch! Auch Mutationen, Inzidenzen und Lockdown halten ihn nicht auf. Das ist ein Hinweis wert, wo sich alles um Corona dreht. Natürlich sind nicht alle Gedanken, die wir uns zur Pandemie machen, überflüssig und fruchtlos. Aber viele. Denn unser Einfluss ist beschränkt. Wort- und gedankengewaltiges Hadern, Befürchten und sich Sorgenmachen ändern meist nichts. Im Gegenteil. Sie machen das Leben nur noch etwas unerträglicher.

Uns aus Grübeleien und Katastrophenphantasien zu befreien, ist ja sonst schon schwer genug, momentan aber eine Herkulesaufgabe. Die Allgegenwart der Pandemie in Medien und Gesprächen bannt die Aufmerksamkeit. Wir übersehen mehr als sonst, was schön ist, verlässlich funktioniert und Spaß macht. Es ist immer noch viel mehr gut als schlecht und solange wir atmen, ist an uns mehr gesund als krank.

Zurück zum Frühling. Es lohnt sich, ihn bewusst wahrzunehmen. Er kann uns helfen, unsere dunkle und verzerrte Weltsicht zu korrigieren und aufzuhellen. Zudem führt er uns sonnenklar vor Augen, dass nichts ewig dauert und die Natur in diesem Punkt absolut verlässlich ist. Nach einer kalten, dunklen Phase wird es einfach wieder heller und wärmer. Auch eine Pandemie geht vorbei.

Die folgende Achtsamkeitsübung ist eine Einladung, den Frühling mit allen Sinnen auszukosten. Es gibt kaum eine schönere Gelegenheit als eine Frühlingswanderung, den „Präsenz-Muskel“ zu trainieren und Hader und Zukunftssorgen die Nahrung zu entziehen.

  • Gehen Sie in der Natur wandern. Allein oder mit Gleichgesinnten, die bereit sind, diese Übung mitzumachen. Die Übung besteht darin, in bestimmten Intervallen, z. B. alle Viertelstunden für eine kurze Zeit, z. B. fünf Minuten, schweigend und mit Entschlossenheit, achtsam zu sein. Die Intervalle helfen, sich nicht zu überfordern und entspannt zu bleiben.
  • Konzentrieren Sie sich in den Achtsamkeitsintervallen auf die Sinneseindrücke: die Farben, Formen und Bewegungen, die Geräusche und Klänge, die Gerüche, die Empfindungen auf der Haut und die Körperempfindungen des Gehens.
  • Bleiben Sie locker und entspannt. Folgen Sie mit der Aufmerksamkeit einfach dem, was ihnen von Moment zu Moment von der Natur um sie herum auffällt oder sie interessiert, ohne Anspruch, das ganze sinnliche Universum wahrzunehmen. Bleiben Sie auch geduldig und akzeptierend, wenn die Gedanken abgeschweift sind. Das ist unvermeidbar. Richten Sie einfach die Aufmerksamkeit wieder auf die Natur um sie herum. Hilfreich kann es sein, für die Rückkehr aus der Gedankenversunkenheit in die Gegenwart einen bestimmten Sinn z. B. das Hören, auszuwählen.
  • Bei einer Frühlingswanderung werden wir manchmal positiv berührt. Wir freuen uns über das, was wir sehen und hören oder fühlen uns einfach nur wohl in der Natur zu wandern und unsern Körper zu spüren. Kosten Sie diese Gefühle aus. Jede Sekunde bewussten Wandergenusses hellt unsere Weltsicht auf.

Ich wünsche Ihnen wunderwirkende Wanderungen.

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